Der Winter in der Chinesischen Medizin
Von Sarah Mergen
Winterliche Tipps aus der TCM für Pferde
Nieren-Yang-Mangel
Friert ihr Pferd schnell, hat es viel Winterfell und ist es möglicherweise oft müde und schlapp? Bestehen parallel im Rücken oder Knie Schmerzen? Lässt Ihr Pferd reichlich und klaren Urin? Diese Symptome könnten auf einen Nieren-Yang-Mangel hinweisen. Der Funktionskreis Niere kontrolliert das Lebenstor, chinesisch das Ming Men. Es ist die treibende Kraft für alle funktionellen Aktivitäten im Körper und wird als “wahres Feuer” bezeichnet und stellt die dynamische Wärme für die Körperfunktionen bereit. Nach chinesischer Vorstellung befindet sich das Lebenstor zwischen den Nieren, am unteren Rücken an der Lendenwirbelsäule. Sollte das Feuer zu schwach sein, könnte es zu den oben genannten Symptomen kommen. Hier hilft wärmendes Futter sehr gut, fügen Sie dem Futter doch einfach mal warmes Wasser bei und füttern Sie öfter Mash. Bieten Sie ihrem Pferd doch zwischendurch mal warmes Wasser zum Trinken an. Besteht ein geschwächter Nierenmeridian, wird es dieses gerne annehmen. Meine Pferde bekommen im Winter warmes Futter mit Hanf und Braunhirse. Die Zugabe von Zimt gibt dem Futter noch mehr wärmenden Charakter. Kräuter wie Brombeerblätter, Nelken, Jasmin, Bockshornkleesamen, Fenchel, Sternanis, Ingwer, Zimtrinde eignen sich gut bei Nieren-Yang-Mangel. Besonders wichtig ist, dass Sie speziell den unteren Rücken und die Lenden warm halten! Ich empfehle hierfür die Produkte von Back-on-Track für die Zwei-und Vierbeiner. Die Moxibustion mit einer Moxazigarre an speziellen Nierenpunkten kann Wunder bewirken.
Leber-Qi Stagnation
Wenn nur die Beine, ab Carpalgelenk und Sprunggelenk abwärts kalt sind, der Rest des Körpers aber warm ist, dann könnte dies Zeichen eines gestautes Le Energieflusses (Leber-Qi) sein. Wenn zusätzlich Symptome auftreten, wie Spannungsgefühl im Brustbereich oder dem Abdomen, Stimmungswechsel, Melancholie, Reizbarkeit und Probleme in der Rossigkeit, spricht man in der Chinesischen Medizin von stagniertem Leber-Qi. Das Leber-Qi ist für den freien Fluss des Qi im Körper verantwortlich. Durch Stress und gestaute Emotionen wird es eingeschnürt. Besonders im Winter können wir unseren Pferden leider oftmals nicht die Bewegungsmöglichkeiten bieten, die sie benötigen würden. Achten Sie daher in dieser Zeit besonders auf reichliche Bewegung an der frischen Luft für Sie und Ihr Pferd, das regt den Qi-Fluss an! Lange Schrittausritte in der Natur sind Balsam für die Seele und der Funktion des Lebermeridians! Ein kräftiges Buckeln kann eine wahre Wohltat für ein gestauten Lebermeridian sein. Zusätzlich können Sie folgenden Tee zubereiten: Wermutkraut, Berberitzenwurzel, Schafgarbenkraut und Pfefferminzblätter jeweils zu gleichen Teilen mit kochendem Wasser übergießen und 2-3 Minuten ziehen lassen. Geben Sie Ihrem Pferd hiervon täglich eine Tasse zum Futter hinzu.
Wei-Qi-Schwäche
Friert Ihr Pferd besonders wenn es windig ist und ist infektanfällig? Dann könnte dies an einem geschwächtem Wei-Q liegen. Zur Stärkung des Wei-Qi hält die chinesische Medizin das Fertigpräparat „Jade-Wind-Schutzpulver“ (yu ping feng san) bereit. Diese Kräuterrezeptur sollte man aber nicht ohne gründliche Anamnese verwenden. Kräuter und Gewürze wie Ingwer, Lindenblüten, Cassia-Zimt-Zweige, Majoran und Engelwurz sind ebenfalls hilfreich bei einer Wei-Qi-Schwäche.
Wenn Sie sich unsicher sind oder diese ersten Maßnahmen nicht ausreichen, wenden Sie sich bitte zu einer genaueren Differenzierung und weiteren Behandlung an Ihren TCM-Therapeuten.
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Mein Name ist Sarah Mergen und ich bin Tierheilpraktikerin. Seit 2003 organisiere ich mit qualifizierten Dozenten Fortbildungsseminare für Tierheilpraktiker, Tierärzte und Therapeuten im Raum München. Seit 2012 gründete ich zudem eine Tierheilpraktikerschule mit eigenen Räumlichkeiten. In meiner Tätigkeit als Tierheilpraktikerin habe ich mich auf die Pferdebehandlung spezialisiert mit den Schwerpunkten Akupunktur, Manuelle Therapie und Homöopathie. www.sarah-mergen.de