Hier ein Praxisfall von Dr. Johannes Hickelsberger, Autor der Bücher das Dao der Balance und Muskukoskelletale Syndrome
Fractura ossis cuboidei dext non rec, Knochenmarködem des rechten Os cuboideum
Infos zum Praxisfall aus meiner Praxis: Die 55-jährige weibliche Patientin war beim Spaziergang in eine Bodenvertiefung getreten und gestürzt, Schmerzen rechter Fuß, RÖ war unauffällig. Nach 4 Wochen keine Besserung, trotz Therapie mit Salben und Tabletten. Eine nun durchgeführte MR-Tomographie zeigte ein Frakturlinie durch das rechte Os cuboidei mit Knochenmarködem.
Ein Knochenmarksödem ist eine Flüssigkeitsansammlung im Knochen, die man unbedingt behandeln sollte. Wird diese nicht behandelt, kann sie sogar zum Absterben des Knochens führen.
Wie behandelt man ein Knochenmarködem?
Konservativ wird ein Knochenmarködem häufig mit orthopädischen Einlagen, spezieller Physiotherapie oder mit Kälteanwendungen behandelt. In diesem Fall möchte ich die Behandlung mit Akupunktur vorstellen:
Die Patientin ist adipös, es besteht derzeit eine schwere psychoemotionale Belastungssituation aus familiären Gründen.
Zunge: groß, livid, Zahneindrücke, gestaute Venen an der Unterseite
Puls: schlüpfrig
Weitere Diagnosen: N. mammae sin operat, Osteoporose
Das Trauma ereignete sich vor 5 Wochen, die Patientin präsentiert sich im Rollstuhl, kann wegen intensiver Schmerzen nicht gehen.
Bei der Untersuchung zeigt sich an der betroffenen rechten unteren Extremität ein intensiver Druckschmerz im Verlauf des Gb-Meridians von Gb 40 – Gb 42.
Therapie: insgesamt 10 Sitzungen, in wöchentlichen Abständen.
Folgende Strategien kommen zum Einsatz: 1. Lokale Balance, 2. Divergente Meridiane, 3. Aktivierung des betroffenen Subzyklus
Akupunktur-Sitzung 1-3
Lokale Balance kontralateral zum Schmerzgebiet an den Meridianen von 3E (3E 3, 4, 5) und Le (Le 2, 3, 4), sowie an der betroffenen Körperseite durch Aktivierung der 2. Konvergenz (Divergentes Meridianpaar von Le und Gb, Divergenzpunkte Gb 34 und Le 8, Konvergenzpunkt Gb 1, Anlage eines Jonenpumpenkabels). Durch die lokale Balance wird das Schmerzgebiet direkt angesprochen, wodurch es zu einer sofortigen Besserung des Schmerzes kommt. Die Aktivierung der 2. Konvergenz erfolgt zur Ausleitung Pathogener Faktoren und zur Therapie der massiven psychoemotionalen Belastung.
Akupunktur-Sitzung 4
Aktivierung des JueYin-ShaoYang-Subzyklus (Meridiane von Le, Pc, Gb, 3E) in Form von dynamischen Achsen mit dem Ziel, die Qi-Zirkulation im gesamten Subzyklus zu unterstützen und dadurch Stagnation von Qi zu überwinden und Stase von Blut zu durchbrechen. Die Quell-Punkt Le 3 und 3E 4 bringen frisches, reaktionsfreudiges Yuan-Qi in den Subzyklus und sind gleichzeitig auch balancierende Punkte. Pc 7 wird ebenfalls als Quell-Punkt genadelt. Am betroffenen Gb-Meridian werden die Punkte Gb 44 und 41 zur Ausleitung der Pathogener Faktoren Feuchtigkeit und Wind genadelt.
Akupunktur-Sitzung 5-10:
Alternierend wie in Sitzung 1 und 4.
Schon nach der 2. Sitzung zeigt sich eine gute Besserung der Symptomatik. Nach der 8. Sitzung ist die Patientin weitgehend beschwerdefrei und kann den Fuß wieder belasten.
Eine MRT-Untersuchung nach Beendigung der Therapie zeigt eine Konsolidierung der Fraktur, das Knochenmarködem ist nicht mehr nachweisbar.
Hier finden Sie Infos zu Dr. Hickelsbergers aktuellem Buch:
Muskuloskelettale Syndrome
und ihre Therapie auf den 5 Ebenen des Meridiansystems
Dr. J. Hickelsberger, Tuttenhofstraße 23, 2103 Langenzersdorf, Österreich
Tel.: +43 2244 51310