Eine Verstopfung liegt vor, wenn es Schwierigkeiten bei der Darmentleerung gibt. Sie gehört zu den häufigsten Darmbeschwerden und trifft Menschen jeden Alters. Aus medizinischer Sicht wird es problematisch, wenn eine Darmentleerung (Defäkation) weniger als dreimal wöchentlich erfolgt.
Ernsthafte Probleme bei einer Verstopfung
In der Gesellschaft gilt eine Verstopfung noch immer als Tabuthema. Da es sich aber um ein schwerwiegendes medizinisches Problem handelt, ist es umso wichtiger, sie zu enttabuisieren. Ein Stuhlgang, der noch seltener als zweimal wöchentlich erfolgt, erhöht das Risiko von Hämorrhoidalleiden. In schwerwiegenden Fällen können die zurückgehaltenen Abfallprodukte zu einer Vergiftung führen. Eine Folge der Verstopfung kann ein Darmverschluss (Ileus) sein. Der Darminhalt wird dann nicht mehr weitertransportiert. Ein chirurgischer Eingriff ist in diesem Fall dringend erforderlich. Eine Verstopfung kann viele Ursachen haben und in unterschiedlichen Schweregraden auftreten. Sie kann in harmlosen Fällen nur ein physiologisches Merkmal sein, doch kann sie auch auf eine lebensbedrohliche Erkrankung hindeuten.
Mögliche Ursachen einer Verstopfung
Bei einer Verstopfung werden drei grundlegende Ursachenformen unterschieden:
Einnahme von Arzneimitteln
Die Darmmotilität kann durch verschiedene Arzneimittel negativ beeinflusst werden, beispielsweise
– Eisenpräparate
– Antidepressiva
– Diuretika
– Antiallergika
– Antispasmodika.
Diese Medikamente können zu Verstopfungen mit unterschiedlichen Schweregraden führen. Eine chronische Verstopfung kann durch die übermäßige Einnahme von Abführmitteln noch verschlimmert werden.
Ernährung und Lebensstil
Kommt es plötzlich zu einer Verstopfung, kann die übermäßige Zufuhr ballaststoffarmer Trockennahrung oder eine Dehydrierung die Ursache sein. Auch durch einen übermäßigen Genuss von grünem oder schwarzem Tee sowie Kaffee können Verstopfungen auftreten. Die Darmperistaltik wird durch eine geringe körperliche Aktivität negativ beeinflusst. Verläuft eine Schwangerschaft nicht ganz normal, kann sie die hormonelle und mechanische Darmfunktion beeinträchtigen.
Stoffwechsel und Hormonhaushalt
Eine Verstopfung kann durch eine akute oder allmähliche Störung des Stoffwechsels und des Hormonhaushalts unterschiedlich schwer auftreten. Verschiedene Krankheiten wie:
– Schilddrüsenunterfunktion, Hypothyreose
– Diabetes mellitus
– Ungleichgewicht der weiblichen Geschlechtshormone
– neurologische Erkrankungen, beispielsweise Morbus Parkinson, Myasthenie oder Rückenmarkserkrankungen
begünstigen eine Verstopfung.
Lebensstil ändern und Verstopfung behandeln
Oft reicht es schon aus, den Lebensstil zu ändern, um einer Verstopfung entgegenzuwirken. Das gelingt auf verschiedene Weise.
Arzt oder Heilpraktiker konsultieren
Verschiedene Medikamente können vorübergehend oder langfristig eine Verstopfung verursachen. Wer unter einer Verstopfung leidet und an einem Medikament zweifelt, kann den Arzt nach einem Begleitprodukt oder einer alternativen Behandlung fragen. Ein Therapeut kann eine alternative Behandlung vornehmen und auch ein natürliches Abführmittel empfehlen.
Stuhldrang nicht ignorieren
Der Stuhlgang sollte niemals ignoriert werden. Beim Gang zur Toilette sollte sich jeder genügend Zeit nehmen. Hilfreich kann eine Routine sein, bei der für den Toilettengang eine bestimmte Zeit genutzt wird. Der Körper kann sich daran gewöhnen, wenn der Toilettengang morgens nach dem Aufstehen oder am Abend erfolgt. Wird der Stuhlgang täglich zur gleichen Zeit wiederholt, kann sich der Körper daran gewöhnen, denn er liebt Beständigkeit. Die Darmentleerung wird erleichtert.
Einen aktiven Lebensstil führen
Ein aktiver Lebensstil mit viel Bewegung ist der Schlüssel zu einer regelmäßigen Darmentleerung. Das muss keine intensive Sportart sein. Schon regelmäßige Spaziergänge oder leichtes Workout reichen aus, um das Risiko von Verstopfungen zu reduzieren. Eine körperliche Betätigung von mindestens 150 Minuten pro Woche wird empfohlen.
Dehydrierung vermeiden
Vor allem an heißen Tagen und bei regelmäßiger sportlicher Betätigung ist es wichtig, täglich ausreichend zu trinken oder die Wassermenge zu erhöhen. Täglich wird eine Wasserzufuhr von mindestens eineinhalb Litern empfohlen. Am besten eignet sich reines Wasser, doch kann auch Tee die Peristaltik fördern. Wasser ist lebensnotwendig und unterstützt den natürlichen Stoffwechsel. Um die Verdauung anzuregen, sollte morgens auf nüchternen Magen warmes Wasser oder heißer Tee getrunken werden. Eine hohe Flüssigkeitszufuhr unmittelbar nach den Mahlzeiten ist zu vermeiden. Der Konsum von kohlensäurehaltigen Getränken, Koffein und Alkohol sollte reduziert werden.
Auf ballaststoffreiche Ernährung achten
Viele Erwachsene nehmen mit der Ernährung nicht genug Ballaststoffe auf. Die Empfehlung liegt bei mindestens 30 Gramm Ballaststoffen pro Tag. Vollkornreis, Vollkornnudeln, Gemüse, Obst, Samen, Hafer und Vollkornbrot sind reich an Ballaststoffen und sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Eine ballaststoffreiche Ernährung regt die Darmbewegung an. Die Nahrung kann das Verdauungssystem leichter passieren.
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Spezialist für Fachbücher aus Akupunktur, Traditioneller Chinesischer Medizin, Qigong, Naturheilverfahren, Homöopathie und Physiotherapie. Jährlich auf vielen, wichtigen Kongressen wie der TCM-Kongress in Rothenburg, dem ASA-Kongress und dem Tao-Kongress in Österreich vertreten. Seit Jahren Verlagsleiter eines Verlages für TCM, Akupunktur und Homöopathie.