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…und wie man sich schützen kann

Kinderkrankheiten: Warum sie auch Erwachsene treffen und wie man sich schützen kann
Kinderkrankheiten gelten häufig als „Krankheiten der Kleinen“. Doch dieser Begriff ist irreführend, da viele dieser Erkrankungen Erwachsene genauso betreffen können – und oft mit schwereren Verläufen einhergehen. Ob Masern, Windpocken oder Scharlach: Auch jenseits der Kindheit sollten diese Krankheiten nicht unterschätzt werden.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Kinderkrankheiten besonders häufig auftreten, wie sie sich auf Erwachsene auswirken können und wie Sie sich effektiv schützen.

Kinderkrankheiten: Was steckt dahinter?

Der Begriff „Kinderkrankheiten“ beschreibt Infektionen, die bevorzugt im Kindesalter auftreten, da sie meist sehr ansteckend sind und schnell innerhalb von Gruppen wie Kindergärten oder Schulen verbreitet werden. Dazu gehören Erkrankungen wie Masern, Windpocken oder Scharlach.

Doch auch Erwachsene können betroffen sein, besonders wenn sie diese Krankheiten in ihrer Kindheit nicht durchgemacht haben oder kein ausreichender Impfschutz besteht. Besonders problematisch wird es, wenn Erwachsene mit geschwächtem Immunsystem oder Vorerkrankungen ähnliche Symptome wie bei Magen-Darm bei Kindern entwickeln, die bei ihnen jedoch schwerwiegender verlaufen können.

Häufige Kinderkrankheiten und ihre Risiken für Erwachsene

Erkrankungen wie Masern, Röteln und Windpocken können bei Erwachsenen schwerwiegendere Verläufe haben. Masern zum Beispiel führen bei Erwachsenen häufiger zu Komplikationen wie Lungen- oder Gehirnentzündungen. Ebenso können Windpocken eine ernsthafte Lungenentzündung auslösen. Besonders gefährlich ist Röteln während der Schwangerschaft, da sie das ungeborene Kind schädigen können.

Auch Scharlach, verursacht durch A-Streptokokken, kann bei Erwachsenen auftreten und geht häufig mit stärkeren Symptomen einher, wie etwa Fieber, Halsschmerzen und Hautausschlägen. Bei Keuchhusten, der oft als Kinderkrankheit wahrgenommen wird, zeigt sich ein ähnliches Bild: Erwachsene erleben oft langanhaltende, kräftezehrende Hustenanfälle, die Wochen anhalten können.

Warum Kinderkrankheiten bei Erwachsenen schwerer verlaufen

Das Immunsystem von Erwachsenen ist komplexer und reagiert oft intensiver auf Infektionen als das von Kindern. Diese starke Immunreaktion, die eigentlich dazu dient, Krankheitserreger effizient zu bekämpfen, kann jedoch zu schwereren Symptomen und Komplikationen führen.

So sind Fieber, Entzündungen und Schwellungen häufig ausgeprägter. Beispielsweise können Windpocken bei Erwachsenen nicht nur die Haut betreffen, sondern auch zu schwerwiegenden Komplikationen wie Lungenentzündungen führen.

Ein weiterer Faktor ist die fehlende Auffrischung von Impfungen. Viele Erwachsene sind sich nicht bewusst, dass Impfstoffe wie jene gegen Masern, Mumps oder Röteln regelmäßig aufgefrischt werden müssen, um einen ausreichenden Schutz zu gewährleisten. Diese Immunlücken machen Erwachsene anfälliger für Krankheiten, die sie im Kindesalter möglicherweise nur mild durchlebt hätten.

Impfungen: Der beste Schutz vor Kinderkrankheiten

Die effektivste Methode, sich vor Kinderkrankheiten im Erwachsenenalter zu schützen, ist ein vollständiger und aktueller Impfstatus. Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln (MMR), Windpocken und Keuchhusten sind nicht nur für Kinder wichtig, sondern auch für Erwachsene, die nicht ausreichend geschützt sind. Besonders für Personen in Gesundheitsberufen, Schwangere oder Menschen mit Vorerkrankungen wird eine Überprüfung des Impfstatus empfohlen.

Ein Beispiel ist die Ständige Impfkommission (STIKO), die allen nach 1970 Geborenen rät, ihren Schutz gegen Masern und Röteln überprüfen zu lassen. Für Frauen mit Kinderwunsch wird zudem eine Impfung gegen Windpocken dringend empfohlen, da diese Infektion während der Schwangerschaft zu schweren Komplikationen führen kann.

Herausforderungen im Erwachsenenalter: Auffrischimpfungen und Immunitätslücken

Während Kinder durch regelmäßige U-Untersuchungen und strikte Impfpläne gut betreut werden, sind viele Erwachsene nachlässiger, wenn es um Auffrischimpfungen geht. Studien zeigen, dass ein Viertel der Erwachsenen in Deutschland keinen ausreichenden Schutz gegen Tetanus hat.

Ähnlich sieht es bei Keuchhusten aus, gegen den nur ein Zehntel der Erwachsenen immun ist. Diese Nachlässigkeit kann nicht nur die eigene Gesundheit gefährden, sondern auch dazu führen, dass ansteckende Krankheiten erneut in der Bevölkerung verbreitet werden.

Besonders hohe Risiken für Schwangere und ältere Erwachsene

Kinderkrankheiten stellen für Schwangere ein besonders hohes Risiko dar, da Infektionen wie Windpocken, Röteln oder Ringelröteln das ungeborene Kind erheblich schädigen können. Diese Erkrankungen können zu Fehlbildungen, Entwicklungsstörungen oder im schlimmsten Fall zu Fehlgeburten führen.

Daher ist es entscheidend, dass Frauen mit Kinderwunsch ihren Impfstatus überprüfen und gegebenenfalls auffrischen lassen. Ein einfacher Bluttest kann zudem klären, ob bereits ausreichende Antikörper vorhanden sind.

Ältere Erwachsene sind ebenfalls einer erhöhten Gefahr ausgesetzt. Mit zunehmendem Alter schwächt sich das Immunsystem ab, was das Risiko für schwerwiegende Komplikationen erhöht. Gürtelrose, eine Reaktivierung des Windpockenvirus, tritt bei älteren Menschen besonders häufig auf. Die damit einhergehenden starken Nervenschmerzen können monatelang anhalten und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Vorbeugung durch Hygiene und Lebensstil

Neben Impfungen sind Hygiene und ein gesunder Lebensstil essenziell, um sich vor Kinderkrankheiten im Erwachsenenalter zu schützen. Regelmäßiges Händewaschen ist eine der einfachsten und effektivsten Maßnahmen, um die Verbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen wie Büros oder öffentlichen Verkehrsmitteln kann dies das Ansteckungsrisiko erheblich senken.

Auch die Vermeidung enger Kontakte zu Erkrankten trägt zur Prävention bei. Dies gilt besonders für Schwangere oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Hier ist es wichtig, mögliche Infektionsquellen zu meiden, etwa wenn in der Umgebung Masern- oder Rötelnfälle auftreten.

Kinderkrankheiten sind längst nicht nur eine Angelegenheit für Kinder. Erwachsene können genauso betroffen sein – oft sogar mit schwereren Verläufen. Ein aktueller Impfstatus, ein gesunder Lebensstil und die Beachtung grundlegender Hygieneregeln sind entscheidend, um sich zu schützen. Besonders für Schwangere, ältere Erwachsene und Menschen mit Vorerkrankungen ist Vorsicht geboten. Wer regelmäßig seinen Impfpass überprüft und gegebenenfalls auffrischt, schützt nicht nur sich selbst, sondern trägt auch dazu bei, die Ausbreitung vermeintlicher Kinderkrankheiten zu verhindern.