Naturmed Nlog - Therapeuten Fachbuchblog

Die männlichen Sexualorgane liegen außen und sind gut sichtbar – so haben wir es alle im Biologieunterricht gelernt. Gern vergessen wird dabei aber ein kleiner, aber wichtiger Mitspieler: Die Prostata. Die „Vorsteherdrüse“ findet sich bei allen männlichen Säugetieren und hat eine wichtige Funktion. Sie produziert einen wichtigen Teil der Samenflüssigkeit und liegt zwischen Blase und Enddarm. Doch gerade im Alter hört man häufiger von Prostatabeschwerden und sogar Krebs kann dieses Organ befallen. Wie hält man seine Prostata möglichst gesund?

Anatomie und Funktion

Die Anatomie des Organs ist vor allem durch seine Position kompliziert. Durch die Prostata verlaufen zwei wichtige Kanäle: Einmal der Harnleiter und einmal der sogenannte Ductus ejaculatorius, durch welchen bei der Ejakulation die Produkte von Nebenhoden (und damit der Samenzellen des Hoden) und Bläschendrüse geleitet werden. Außerdem wird das Ejakulat mit Prostatasekret angereicht (was etwa ein Drittel des Volumens ausmacht). Dieses enthält Nährstoffe und Botenstoffe, welche die Mobilität der Samenzellen anregen.
Die besondere Position dieser Drüse sorgt dafür, dass sie für Probleme beim Wasserlassen verantwortlich sein kann. Dies geschieht, wenn eine vergrößerte Prostata auf den Harnleiter drückt. Andererseits sitzt die Drüse nahe dem Nervenknoten, welcher für die Empfindung sexueller Stimulation verantwortlich ist. Das hat zur Folge, dass eine
Prostatamassage als sexuelle Praktik Anwendung finden kann. Außerhalb bietet Prostatastimulation auch eine Möglichkeit, eine Ejakulation herbeizuführen, wenn z. B. eine Samenprobe notwendig ist.

PSA-Wert

Ein weiterer Stoff, welcher in der Drüse gebildet wird, ist PSA: Das Prostata-spezifische Antigen. Diese Substanz erfüllt in der Samenflüssigkeit die Funktion, die Viskosität zu regulieren. Doch auch im Blut ist der Stoff messbar: Hier liegt die Konzentration normalerweise zwischen 0 und 1 ng/ml, kann aber durch verschiedene Ursachen erhöht sein. In der Männergesundheit dient der PSA-Wert als Marker für einen möglichen Prostatakrebs, doch fehlt dem Wert allein die notwendige Spezifität. Höhere PSA-Konzentrationen sind zum Beispiel auch durch Entzündungen oder eine benigne Prostatavergrößerung erklärbar. Um die Ursache eines hohen Wertes abzuklären, kann weitere Diagnostik zum Einsatz kommen. Die Alta Klinik Deutschland setzt dafür auf bildgebende Verfahren, vor allem das multiparametrische MRT. Dieses erzielt hochauflösende Bilder des Organs und hilft dabei, mögliche Veränderungen zu erkennen und zu bewerten.
Ein erhöhter Wert, der nicht auf einen Tumor zurückgeführt wird, zum Beispiel bei einer Prostatitis, erfordert dann eine ursachenspezifische Therapie. So werden Entzündungen meist mit Antibiotika behandelt. Als
alternative Therapie für die Prostatavergrößerung sind zum Beispiel Prostatamassagen und Phytotherapie mit Kürbiskernextrakten, Phytosterolen oder Roggenpollenxtrakt möglich.

Prostatakrebs

Auch wer sich zum Beispiel gesunde Ernährung schützt oder regelmäßig Sport treibt, kann das Risiko einer Krebserkrankung nie auf Null senken. Der Prostatakrebs ist die Krebsart, welche bei Männern am dritthäufigsten zum Tode führt. Wichtig ist vor allem, den Krebs rechtzeitig zu erkennen.
Wird ein Tumor diagnostiziert, stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Wahl. Die operative Entfernung des Organs wird Prostatektomie genannt. Die Operation ist wegen der hier zahlreichen Nerven sehr kompliziert und kann zum Beispiel zu Harninkontinenz und erektiler Dysfunktion führen. Auch die hormonelle Therapie einiger Formen des Prostatakrebs ist möglich. Dabei kann man das Wachstum des Tumors durch körpereigene Botenstoffe abstellen. Weitere Optionen sind Bestrahlung und Chemotherapie. Insbesondere bei der Bildung von Metastasen ist dies die einzige Möglichkeit, eine weitere Ausbreitung zu stoppen.