Mit den Fünf Elementen zur Schönheit!
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) steht die Haut eng mit der chinesischen Lunge in Verbindung. Die Haut grenzt uns von äußeren Pathogenen ab, aber nicht nur gegen Bakterien und Viren bildet sie eine Schutzschicht, sondern auch Emotionen und Gefühle treten mit unserer Haut in Kontakt. Viele Menschen kennen dass Gefühl dünnhäutig zu sein und wiederum anderen Menschen scheint kaum ein Ereignis zu nahe zu kommen, diese werden häufig als dickhäutig bezeichnet. Die Lunge zeigt aber auch, wenn wir zu viel Feuchtigkeit im Körper haben, indem sie fettig oder feucht wird, schlimmstenfalls bildet sie auch Akne. Bei Trockenheit wird die Haut hingegen schuppig und rissig.
Die Haare und Fingernägel zählen in der TCM zum Blut, ist dieses ausreichend vorhanden glänzen die Haare und unsere Fingernägel sind fest und wachsen normal.
Aber auch unsere angeborene Konsistenz das Jing, welches in den Nieren gespeichert wird ist für unseren Alterungsprozess wesentlich verantwortlich. Hier ist der Grundstein gelegt, ob wir früh ergrauen, oder ob bei Männern die Haare schneller ausfallen, oder bis ans Lebensende voller Kraft sind.
Natürlich ist nicht nur die genetische Prädisposition, sondern auch unser aktueller Lebenswandel sehr wichtig, um eine lange Schönheit zu erhalten. Ausreichend Schlaf, ein geregelter Tagesablauf, gesundes und ausgewogenes Essen, sowie Sport und Erholungsphasen sind in einem hektischen Lebensalltag sehr wichtig, um seine innere Balance zu halten.
Mit den Fünf Elementen die Schönheit bewahren
(Auszug aus dem Buch: Schönheit pflegen und bewahren, von Hans Höting)
In der Chinesische Medizin und gleichermaßen Schönheitstherapie sollte man die Fünf Wandlungsphasen, Wu/Xing oder Fünf Elemente genannt, gemäß der Bedeutung, die sie schon in der Han-Dynastie 206 v. Chr. bis 220 n. Chr. hatten, anwenden.
Wu heißt fünf, Xing steht für Prozess, Bewegung. Im 17. Jahrhundert sagte der Arzt Xu Dachun, dass zwei Patienten an der gleichen Krankheit leiden mögen, doch beide unterschiedlicher Behandlung nach Wandlungsphasen bedürften. Daher wird nach Wandlungsphasen nie ausschließlich die Krankheit, sondern immer die Ganzheit der Person in ihrer Umgebung unter Beachtung aller Phänomene und Teile beachtet und behandelt. Es gibt keine „Insel“ im Körper, auf die oder den sich ein Leiden beschränkt. Alles leidet, wenn ein Teil erkrankt, und jedes Teil leidet, wenn das Umfeld krank ist. Da es bei der Schönheit ebenfalls um die Person geht und nicht um deren schöne Nase, die Mittelpunkt seiner Schönheit sein könnte, müssen sämtliche Behandlungsvorschläge der Gesamtschau der Fünf Wandlungsphasen gerecht werden, um dem System Rechnung zu tragen.
Die Fünf Elemente lauten:
- Feuer, dem Herzen zugeordnet
- Erde, der Milz zugeordnet
- Metall, der Lunge zugeordnet
- Wasser, der Niere zugeordnet
- Holz, der Leber zugeordnet
Die Fünf-Elemente:
Die Pfeile im Kreis zeigen die Fließrichtung der Energie vom vorlaufenden Organ als „Mutter“ zum nachfolgenden Organ als „Kind“ an. Die geradlinigen Pfeile zeigen an, welches Kontrollorgan welches Bezugsorgan kontrolliert. Kehrt sich die Fließrichtung um, stört im Kreisverlauf das „Kind“ die „Mutter“, also stört das Bezugsorgan das Kontrollorgan.
Die Fünf Elemente werden als passive, bewegungslose, fundamentale Substanzen bezeichnet, bei der jedes Element spezifisch, alle zusammen systemisch den Energiekreislauf versinnbildlichen und die dynamischen, systemischen Qualitäten der Natur, die untereinander abhängigen und sich gegenregulierenden Energien verdeutlichen.
Die Fünf Elemente oder gleichbedeutend Fünf Wandlungsphasen sind neben Yin und Yang sowie Qi die wichtigsten Grundlagen der TCM. Die Wandlungsphasen wurden erstmals 1000 v. Chr., also bereits in der Zhou-Dynastie, erwähnt. Die Fünf Elemente Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz sind in gleicher Reihenfolge den fünf Zang-Yin-Organen Herz, Milz-Pankreas, Lunge, Niere und Leber zugeordnet.
Die sechs Fu-Yang-„Organe“ Dünndarm, Magen, Dickdarm, Blase, Galle, Dreifacher-Erwärmer sind mit den fünf Zang-Yin-Organen verbunden. Zusätzlich ist der Dreifache-Erwärmer dem Herz-Kreislauf zugeordnet. Gleichzeitig sind spezifisch jedem Fu-Yin-Organ Emotionen, Funktionen, Geschmacks-, Temperaturcharakteristika zugeordnet.
Feuer/Herz erwärmt. Es verbrennt das Holz der Leber. Die Asche daraus mehrt die Erde/Milz, das Zentrum der Verarbeitung, der Transformation, des Aufnehmens und Abgebens. Asche verfestigt sich zu Erde. Daraus formt sich das Metall der Lunge. Metall bindet Wasser, wie z. B. Rost zeigt. Wasser ist der Niere zugeordnet. Wasser nährt das Holz der Leber, damit es wachsen kann. Deswegen ist das Grün das Symbol des Wachsens und ist der Leber zugeordnet. Holz wird wiederum vom Feuer des Herzens verbrannt. Damit beginnt der Zyklus als nie endender Kreislauf wieder von neuem aus dem Feuer des Herzens, aus dem Shen, Bewusstsein, Geist heraus. In diesem Kreislauf erzeugt jedes Einzelne seine Folgen. Die Ursache wird zur Wirkung und der Ausgleich das Ergebnis der Ungleichheit zwischen sich Bedingendem, Ergänzendem, Polarem, sich Kontrollierendem, Gegenregulierendem. Es ist eine unentrinnbare, unvermeidbare Konsequenz als Naturrhythmus. Damit verdeutlicht dieser Kreislauf der Energie und Elemente sinnbildlich den Lebens- und kosmischen Seinsprozess aus Werden und Vergehen. Dem obliegt ebenso Schönheit. Schönheit und Schönheitstherapie werden so wiederum aus ganz anderer Dimension verständlich.
Wir brauchen Lebenswärme, um existieren zu können. Wärme auf der Grundlage von Geist, Energie, Bewusstsein wird Lebenskraft im Haus des Herzens mit Shen als dem Schrittmacher für das Qi. Ein „kaltes Herz“ ist der Tod des Körpers, der Seele, des Geistes, der Schönheit. Wärme belebt. Der Stoffwechsel braucht sie. Ohne Wärme ist Transformation der Milz nicht möglich und Sorge als negative Milzemotion entsteht. Übermäßig viel Rohkost kühlt die Milz aus und blockiert sie. Die Wertstoffe aus der Milz verbinden sich mit dem Sauerstoff des Atems.
Wir haben den kleinen Kreislauf zwischen Lunge und Herz sowie den großen Kreislauf zwischen Herz und Körper. Beide werden durch den Rhythmus von Lunge und Herz bewegt. Und so begreift man auf die Schönheit bezogen, was es bedeuten kann, wenn einem „die Luft wegbleibt“, oder wenn jemand „ein kaltes Herz“ hat.
Blut passiert die Niere, die in sich wärmer ist, als ihr Umfeld. Blut gelangt zum Stoffwechselorgan der Leber, um Stoffwechselprozesse zu unterstützen oder dort gespeichert zu werden und Wärmepolster zu formen.
Die Fünf-Elemente-Lehre kann man auch in Übereinstimmung mit der westlichen Medizin nachvollziehen und daran erkennen, wie sich ein Problem an einem Organ in welcher Reihenfolge über andere Organe mit welchen Konsequenzen zu welcher Prognose fortsetzt und welche Folgen für die Schönheit sich daraus ergeben.
Nach westlicher Medizin wären Flüssigkeitsstau, Ödembildung in den Beinen und im ganzen Körper bei Nierenschwäche möglich. Schleimbildung in den Bronchien kann bei Schwäche im Milz-Pankreas-Bereich erfolgen.
Die Lunge kontrolliert nach TCM die Haut, und daraus ergeben sich Konsequenzen für die Schönheit. So wird sie z. B. grau und verfallen bei Lungenleiden. Die Schwächung der Lunge kann zum Lungenödem oder zum asthmatischen Syndrom führen. Es bilden sich reaktiv subkutane Lymphstasen.
Aus der Sicht der Wandlungsphasen kontrolliert die Niere das Herz. Wenn die Niere geschwächt wird bei Energierückfluss von der Niere zur Lunge hin, kann die Niere das Herz folglich nicht kontrollieren. Das Herz wird dann ebenfalls geschwächt. Das Herz-Lungen-Syndrom könnte als Folge daraus mit Konsequenzen für Schönheit und Lebensqualität entstehen. Nierenschwäche erzeugt Augensäckchen als negatives Schönheitszeichen.
Niereninsuffizienz schwächt die Leber, weil die Leber der „Sohn“ der „Mutter Niere“ ist. Die „Mutter Niere“ versorgt den „Sohn Leber“ nicht ausreichend mit dem Wasser-Element. Weil der Niere „löschendes Wasser“ fehlt, wird „Wärme zum Leberfeuer“. Es schädigt die Schönheit. Hitzige Choleriker mit „feurigem Gesicht“ kennt jeder. Das Leben macht zwar so manchen Strich durch die Rechnungen, aber selten durch unbezahlte, und Wut oder Zorn zahlen sich nicht aus. Sie bleiben „unbezahlte Rechnungen“ und provozieren die bekannten Zornesfalten oberhalb der Nasenwurzel.
Eine Leberschwäche hat weiterfolgende Konsequenzen für das Herz von der „Mutter zum Sohn“ und vom Herzen weitergehend auf alle Folgeorgane im Verbundsystem der Wandlungsphasen. „Eine Hand muss die andere waschen, damit es zu erwünschten Hygiene kommt.
Das Beispiel der Fünf Wandlungsphasen zeigt somit wieder einmal, warum es unerlässlich ist, innere und äußere Kosmetik sowie medizinische Begleittherapie für Schönheitsbehandlungen zu verbinden!
1 Energiefluss „Mutter“ fließt | Herz, Kreislauf, Yin |
MilzYin | LungeYin | NiereYin | LeberYin |
zu „Sohn“ | Milz,Yin | LungeYin | NiereYin | LeberYin | HerzYin |
Verbund (1)Yin– zu Yang-Organ | DünndarmDreifacher-ErwärmerYang | MagenYang | DickdarmYang | BlaseYang | GallenblaseYang |
Es kontrolliert: | Herz die Lunge | Milz die Niere | Lunge die Leber | Niere das Herz | Leber die Milz |
ZugeordnetesElement zu 1 | Feuer | Erde | Metall | Wasser | Holz |
Hemmender Energiefluss | von Lungeauf Herz | von Niere auf Milz | von Leber auf Lunge | von Herz auf Niere | von Milz auf Leber |
Rücklaufend störender Energiefluss zu 1 | vom Herzenzur Leber | von Milz zu Herz | von der Lunge zur Milz | von Niere zu Lunge | von Leber zur Niere |
Beispiel: Der Energiefluss erfolgt laut Tabelle in der Spaltenfolge von links nach rechts, und somit vom Herzen über die Milz und nach rechts hin über die folgenden Zwischenorgane zum Herzen zurück.
Dieser Rhythmus nach den Wandlungsphasen stimmt mit der Pathophysiologie überein. Fließt Blut bei der Herzdehnung in der Diastole aus dem Körper zum Herzen, durchläuft es anschließend den kleinen Kreislauf vom Herz zur Lunge, zum Herzen zurück und in der Systole, bei Herzkontraktion, verteilt es sich wieder im Körper. Ist die Lunge durch Bronchitis, Emphysem oder Asthma gestört, beeinträchtigt sie über den geschwächten kleinen Kreislauf das Herz. Daraus kann das Rechtsherzsyndrom mit Herzasthma entstehen. Haut, Lippen und Zunge sind dann durch Blutstau blaurot verfärbt.
Weitere interessante Bücher zu diesen Thema finden Sie hier:
>>>Schönheit pflegen und bewahren von Hans Höting
>>>Traditional Chinese Medicine Facial Rejuvenation, Ping Zhang
>>>Facial Enhancement Acupuncture, Paul Adkins
>>>Kosmetische Akupunktur, Radha Thambirajah
>>>Constitutional Facial Acupunture, Mary Elizabeth Wakefield
Spezialist für Fachbücher aus Akupunktur, Traditioneller Chinesischer Medizin, Qigong, Naturheilverfahren, Homöopathie und Physiotherapie. Jährlich auf vielen, wichtigen Kongressen wie der TCM-Kongress in Rothenburg, dem ASA-Kongress und dem Tao-Kongress in Österreich vertreten. Seit Jahren Verlagsleiter eines Verlages für TCM, Akupunktur und Homöopathie.