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Wie funktioniert Hara-Diagnose?

hara
Hara-Diagnose braucht Fingerspitzengefühl.

Hara bedeutet in Japan „Bauch“ und bezeichnet nicht nur eine anatomische Region, sondern ist die Mitte und Energiezentrale des Menschen. Der Bauch wird in vier Felder gegliedert und zeigt dem Behandler somit den energetischen Zustand des Patienten.

In der heutigen Zeit verlagert sich der Schwerpunkt unserer Aufmerksamkeit meistens auf das Gehirn. Durch die Schnelllebigkeit und die alltäglichen Herausforderungen leben wir in einer sehr vergeistigten Welt der Kontakt zu unserer Mitte geht hier immer öfter verloren oder wird erst garnicht wahrgenommen. Die Hara-Diagnose kann uns helfen, wieder zu unserer Mitte zurück zu finden.

Hara – Die Reflexzonen

  • Leber – liegt auf der linken Seite des Bauchnabels
  • Milz – liegt um den Bauchnabel herum
  • Lunge – liegt auf der rechten Seite des Bauchnabels
  • Niere – liegt unterhalb des Bauchnabels

Hara – was gefühlt wird

  • Temperaturunterschiede:
    die vier Quadranten werden auf Temperaturdifferenzen palpiert, je nach Kälte- und Wärmeempfinden kann eine Fülle oder Leere diagnostiziert werden
  • Spannungen:
    diese sollten vor allem unter dem Rippenbereich und im Bereich des geraden Bauchmuskels beobachtet werden. Spannungen zeigen eher Leere als Fülle an. Ein elastischer und weicher Bauch zeigt einen gesunden Bauch an
  • Druckschmerz:
    dieser ist bei palpierten Punkten von großer Bedeutung. Starke und stechende Schmerzen sind gefährlicher, als dumpfe und ziehende Schmerzen. Schmerzen werden meist bei einer Fülle und als Zeichen einer Stauung gesehen. Wenn der Schmerz durch Druck verringert wird, deutet dies auf eine Leere hin
  • Darmgeräusche:
    bei gurgelnden und blubbernden Geräuschen überhalb der Rippenbogens wird eine Flüssigkeitsstagnation des Magens angezeigt
  • Korrespondierende Sensationen:
    oft werden beim Palpieren des Bauches andere Regionen des Körpers aktiviert und dadurch Stauungen und Blockaden gelöst
  • Hautbeschaffenheit:
    trockene Haut deutet auf Leere hin, sehr feuchte Haut zeigt einen ungesunden Zustand an, ein wenig Feuchtigkeit ist allerdings normal. Rauheit, unterschiedliche Farbtöne, Blässe und Rötungen haben alle eine wichtige therapeutische Bedeutung
  • Schwellungen und Vertiefungen:
    diese können meist palpiert werden, Schwellungen sind ein Zeichen von Fülle und Vertiefungen ein Zeichen von Leere

Hara – Palpationstechnik:

  • Die Palpation wird mit 3 Fingern (Zeige-, Mittel-, und Ringfinger) ausgeführt. Die Hauptaufmerksamkeit liegt auf dem Mittelfinger. Ein gesundes Abdomen sollte eine Palpation bis zur Tiefe einer Fingerlänge (von der Fingerspitze bis zum Grundgelenk) ohne Schmerzen aushalten
  • Zuerst sollte die zu palpierende Fläche mit der Hand berührt werden, um eine Verbindung des Behandlers mit den Patienten herzustellen. Dann wird der gesamte Bauchbereich, mit seinen verschiedenen Reflexzonen palpiert, jeder schmerzhafte, verhärtete, oder thermisch veränderte Bereich wird in unsere Diagnose miteinbezogen

Die Hara-Diagnose kann nicht in ein oder zwei Kursen erlernt werden, da viel Übung und Fingerspitzengefühl notwendig sind. Dieses Feingefühl braucht viel Zeit und wird am Besten über jahrelange, praktische Arbeit am Patienten geübt.

Dennoch ist die Hara-Diagnose eine sehr einfache und praktische Methode und kann mit herkömmlichen Akupunkturmethoden auch sehr gut kombiniert werden.

Weiter Informationen zur Hara-Diagnose finden Sie unter:

>>>Hara Diagnosis-Buch: Reflections on the Sea, Matsumoto/ Birch

https://www.naturmed.de/tcmakupunktur/diagnose/hara-diagnose/3464/hara-diagnosis-reflections-on-the-sea

 

>>>DVD Hara Diagnose – die japanische Bauchdeckendiagnose, Englert

https://www.naturmed.de/Hara-Diagnose-die-japanische-Bauchdeckendiagnose-DVD_detail_25136.html