Welchen Einfluss hat die Stabilität des Säure-Basen-Haushaltes auf die Entwicklung des menschlichen Gehirns
Ein Beitrag von Birgit Bonin
Zum Zeitpunkt unserer Geburt sind alle Gehirnzellen vorhanden. Nervenbahnen und Nervenstränge zur Verbindung der Zellen müssen jedoch erst nach und nach gebildet werden. Die Verknüpfung dieser Zellen und das daraus resultierende Bilden von funktionsstarken Kreisläufen erfolgt während der darauffolgenden Lebensjahre. Tatsächlich können während des gesamten menschlichen Lebens immer wieder neue Verknüpfungen entstehen, unabhängig vom Alter. Die Basisentwicklung findet bis zum 19. Lebensjahr statt.
Das reibungslose Funktionieren dieser Verknüpfungen bildet die Grundlage für alle Prozesse des menschlichen Handelns, Verstehens, Lernens und letztendlich der Fähigkeit adäquat mit der Umwelt interagieren zu können. Der Prozess der Verknüpfungen wird beeinflusst durch anatomische und physiologische Voraussetzungen und Gegebenheiten und durch die beständige Interaktion mit verschiedensten Umweltgegebenheiten.
Zu den physiologischen und anatomischen Gegebenheiten zählen vor allem die erblichen Voraussetzungen und die Ernährung. Welche und wieviel Nähr- und Vitalstoffe und andere für die Gesundheit essentielle Substanzen werden dem Körper zur Verwertung verfügbar gemacht? Wie gut kann er sie verwerten? Außerdem spielt eine große Rolle, wie gut der Organismus Prozesse, wie den Hormonhaushalt und den Säure-Basen-Haushalt, immer wieder in sein natürliches Gleichgewicht bringen kann.
Der Säure-Basen-Haushalt unterliegt ständig täglichen Schwankungen. Überall im Körper entsteht im Verlaufe des Tages immer wieder Säure. Der Magen bildet Säure zur Abwehr von schädlichen Mikroorganismen und um die Eiweißverdauung zu ermöglichen. Säure entsteht außerdem als eines der Stoffwechselendprodukte bei der allgemeinen Verdauung. Wenn wir hohe Leistungsanforderungen vollbringen müssen, reicht häufig die Energie, welche wir über den Sauerstoff erhalten, nicht mehr aus, um den Bedarf zu decken. Dann greift unser Organismus auf Stoffwechselprozesse zurück, die auch ohne Sauerstoff Energie liefern. Allerdings entsteht hierbei als Endprodukt außer der Energie wiederum Säure.
Der Organismus muss den Säure-Basen-Haushalt immer wieder in sein Gleichgewicht bringen, sonst schadet dies der Gesundheit. Kann der Organismus die Balance nicht innerhalb von 24 Stunden wieder herstellen, so wandelt er die überschüssige Säure um und lagert sie zunächst im leichten Bindegewebe, später auch in anderen Gewebsformen ab. Wir kennen das Phänomen der erschöpften und schmerzenden Muskulatur nach ungewohnt hohen Anstrengungen. Es wird auch „Muskelkater“ genannt. Im Gewebe wurde die entstandene Säure abgelagert und Mikrotraumen, kleinste Verletzungen im Gewebe, sind entstanden.
Der Organismus kann die überschüssige Säure auch nicht im Blut belassen, da hier ein bestimmter prozentualer Anteil an Säure nicht überschritten werden darf. Der Mensch stirbt sonst.
Im Gewebe also wird nun nicht nur seine Funktionsfähigkeit und Struktur gestört, es entsteht auch ein Nährboden für Bakterien und Mikroorganismen, die der Gesundheit schaden. Die schädigende Substanz blockiert außerdem den Transfer von Nähr- und Vitalstoffen durch das Gewebe zum Zielort, was zu einer Unterversorgung des Gebietes führt. Die so umgewandelte und abgelagerte Säure ist gefährlich wie Gift.
Normalerweise geschieht die Balance des Säure-Basen-Haushaltes über die Atmung beim Schlafen. Tatsächlich schlafen wir, damit der Körper diese Balance wieder herstellen kann. Leichte Bewegung ist außerdem hilfreich, und insbesondere basische Mineralien helfen, die Säure zu binden und auszuscheiden. Grundsätzlich kann jedes Gewebe des Körpers übersäuern. Für viele Menschen, so habe ich es in Gesprächen immer wieder erfahren, ist dies eine völlig neue Vorstellung. Aber wir überanstrengen nicht nur unsere Muskulatur, sondern auch unser Gehirn oder unsere Inneren Organe müssen häufig Höchstleistungen vollbringen. Wieviel Energie ist für diese Aktivitäten erforderlich!
In der heutigen Zeit fluten unzählige Reize über unsere Sinnesorgane zum Nervensystem. Das Gehirn vollbringt ständig Höchstleistungen. Wenn dann noch eine intensive Lernsituation in der Schule und Ausbildung hinzukommt, so kann auch unser Gehirn einen „Muskelkater“ bekommen. Symptome wie Vergesslichkeit, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschwierigkeiten, allgemeine Müdigkeit und Lernprobleme geben zahlreiche Hinweise auf diesen Tatbestand. Aber auch emotionale Instabilität kann auftreten.
Von außerordentlicher Bedeutung ist die Beachtung dieses Prozesses für die Entwicklung des Kindes. Stellen Sie sich noch einmal die Situation im kindlichen Gehirn vor. Wie beginnt alles zum Zeitpunkt der Geburt? Alle Nervenzellen sind bereits vorhanden. Nervenbahnen und Nervenstränge zur Verbindung der Zellen müssen jedoch erst nach und nach gebildet werden.
Es wächst also noch alles! Und zwar viel mehr, als beim erwachsenen Menschen! Das kindliche Gehirn muss Neues aufnehmen und verarbeiten, neue Verknüpfungen bilden, bereits Aufgebautes stabilisieren und Lernergebnisse erzielen! Gleichzeitig muss es seine Handlungsfähigkeit an die ständig wechselnden Umweltgegebenheiten anpassen. Diese starken geistigen und physischen Leistungsanforderungen machen sehr viel Energie erforderlich. Hinzu kommt die Reizüberflutung durch die Medien, derer sich das junge Gehirn nicht erwehren kann (und das Erwachsene äußerst selten) und starke emotionale Belastungen durch wachsenden Leistungsdruck, insbesondere in der Schule und Ausbildung. Tatsächlich kann es zu einer Übersäuerung des Gehirnes kommen.
Was sind die Folgen?
Bei Kindern wird nicht nur die aktuelle Leistungsfähigkeit des Gehirns durch Übersäuerung blockiert, wie wir das von den schmerzenden und müden Muskeln kennen. Auch die Prozesse der Verknüpfung von Gehirnzellen durch Nervenbahnen und damit die Entwicklung von Funktionskreisläufen ist blockiert oder sogar verhindert. Diese aber sind für adäquates Lernen und Handeln unabdingbar. Auch bereits bestehende Verbindungen können wieder zerstört oder verändert werden. Das Kind kann plötzlich bestimmte Zusammenhänge nicht mehr erfassen, lernt langsamer, spricht schlecht und stellt sich insgesamt verzögert in seiner Entwicklung dar. Dies kann ein akuter Zustand sein. Ohne entsprechende Gegenmaßnahmen führt dies aber im weiteren Verlauf zu Entwicklungsverzögerungen in verschiedensten Bereichen.
Je nach dem, ab wann der kleine Organismus nicht mehr in der Lage war, den Säure-Basen-Haushalt zu balancieren, treten schon früh Entwicklungsverzögerungen im physischen, emotionalen und mentalen Bereich auf und beeinflussen den Einstieg in die Schule.
Neben den Funktionen des Gehirns sind es aber insbesondere auch die inneren Organe, die von Übersäuerungsprozessen betroffen sein können. Das bedeutet nicht nur, dass ihre Funktionen beeinträchtigt sind. Einige Organe, wie die Leber, die Nieren und der Dickdarm spielen eine entscheidende Rolle bei allen Entgiftungsprozessen. Die beschriebenen Funktionsschwächen können zu mangelnden Entgiftungsprozessen im gesamten Körper führen, was zur wachsenden Beeinträchtigung der Gesundheit des Kindes führt.
Welche möglichen Maßnahmen kommen in Frage?
Ich arbeite seit 18 Jahren mit einer speziellen Methode, die für die tägliche Stressreduktion und Regeneration für Menschen jeglichen Alters entwickelt wurde. Sie hat fünf verschiedene Standbeine. Dazu zählt eine Form der Meditation, die Kinder schnell selber erlernen und anwenden können. Sie sprechen sehr gut darauf an und sind anschließend wesentlich entspannter und konzentrierter. Sie entwickeln wieder Freude in der Situation des Lernens und Übens.
Es ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass Meditation bei regelmäßiger Anwendung hilft den Säure-Basen-Haushalt zu balancieren und die negativen Auswirkungen von Stress auf den Organismus zu minimieren. Tatsächlich stärkt es die Zellareale im Gehirn, die für die Immunität gegenüber Stress verantwortlich sind.
Ich setze außerdem spezielle Pflanzen- und Kräuterkombinationen ein, die bewirken, dass die Fähigkeit des Organismus sich zu entgiften, außerordentlich gestärkt wird. Das ist essentiell. Es reicht nicht aus, nur das akute Ungleichgewicht zwischen Säuren und Basen im Organismus zu balancieren. Der Körper muss befähigt werden, sich insbesondere von den Schad- und Schlackstoffen zu befreien werden, die er als Folge der oben beschriebenen Prozesse im Gewebe abgelagert hat.
Die Pflanzen- und Kräuterkombinationen stärken insbesondere die Leber als Hauptentgiftungsorgan, aber auch den Dickdarm und die Nieren. Außerdem sind diese Pflanzen sehr nährstoffreich und haben durch ihr tiefes Wurzelwachstum eine Fülle von basischen Mineralien aus der Erde aufgenommen. Basische Mineralien helfen dem Körper die überschüssige Säure zu binden und aus zu scheiden. Sind die Kinder offen dafür, empfehle ich auch bestimmte Nahrungsmittel und Nahrungsmittelkombinationen, die spezielle Organe in ihrer Funktion stärken. Diese Form der individuellen Ernährung richtet sich immer danach, welche Organe ich bei dem Kind als geschwächt oder überaktiv erkenne. Hier können Nahrungsmittel und Säfte aus dem täglichen Gebrauch sehr wirkungsvoll eingesetzt werden.
Ich arbeite außerdem ein spezielles Bewegungstraining für das Kind aus und unterrichte verschiedene physiotherapeutische Maßnahmen, die die Kinder selber lernen im Alltag anwenden können.
Diese Maßnahmen haben sich in den vergangenen Jahren bewährt und insbesondere Problematiken in der Schule könnten so wirkungsvoll gelöst werden.
Birgit Bonin, Jahrgang 1958, hat in Köln Diplomsport studiert (Schwerpunkt Prävention und Rehabilitation), ist außerdem Heilpraktikerin und Beraterin für die Methode LifeTech, einem Verfahren zur täglichen Stressreduktion, zur Wiederherstellung und zum Erhalt von Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Seit über 20 Jahren arbeitet sie selbständig in eigener Praxis. Birgit Bonin bietet Einzelarbeit an, aber auch Gruppenarbeit und Seminare, die sich den oben genannten verschiedenen Bereichen widmen. Ihr besonderes Interesse gilt der Realisierung aller erforderlichen Voraussetzungen, welche die persönliche Weiterentwicklung des Einzelnen ermöglichen.
Kontakt: Birgit Bonin, Fünfkirchener Straße 2, 63607 Wächtersbach
Mail:[email protected], http://www.heilkunst-birgitbonin.com/