Die gesundheitsfördernde Wirkung von CBD-Öl ist vielen Menschen mittlerweile hinlänglich bekannt und auch durch zahlreiche wissenschaftliche medizinische Studien belegt. Etwas mehr Unwissenheit herrscht jedoch bei den meisten bei der Frage, wie das Öl in die Flasche gelangt. Grundsätzlich ist zwar bekannt, dass es sich bei CBD um ein Naturprodukt handelt, doch welche Schritte erforderlich sind, damit der Hanf als Öl im Fläschchen landet, ist für viele ein Mysterium. Grundsätzlich handelt es sich dabei jedoch um keine Raketenwissenschaft und mit ein wenig Geschick lässt sich das CBD-Öl sogar selbst herstellen.
Wie wird aus dem Kraut Öl und wie gelangt es in weiterer Folge in das Fläschchen?
Die qualitativ hochwertige Produktion von CBD-Öl ist eine aufwendige Angelegenheit.
Am Anfang steht der Anbau
Die Herstellung von CBD-Öl beginnt mit dem Anbau der Hanfpflanze. Grundsätzlich gilt der Anbau von Marihuana und Hanf hierzulande zwar als illegal. Das gilt aber nur für Pflanzen, deren THC-Gehalt 0,2 Prozent übersteigt. Richtig, beim THC handelt es sich um jenen Stoff, der „high“ macht. CBD hat hingegen keinen berauschenden Effekt.
Deshalb dürfen Verbraucher in Deutschland auch bedenkenlos CBD-Öle und andere Produkte mit dem gesetzlichen Grenzwert von 0,2 Prozent THC kaufen. Dabei ist es auch egal, ob es sich dabei um ein Produkt aus Deutschland oder auch CBD Öl aus der Schweiz handelt.
Beim Anbau ist vor allem auf einen sauberen Boden zu achten. Denn Hanf hat die Angewohnheit, Giftstoffe aus dem Boden zu absorbieren. Ihrer Gesundheit zuliebe sollten Verbraucher ihr CBD-Öl auch bei renommierten Händlern kaufen und lieber auf den eventuell kleinen Preisvorteil aus einer dubiosen Quelle verzichten.
Nach dem Anbau wird geerntet und getrocknet
In Europa wird der Hanf in der Regel im Spätsommer geerntet. Das gilt selbstverständlich nur für Pflanzen, die auf natürlichem Boden gedeihen. In eigens gefertigten Anbauhallen kann die Ernte in der Regel bis zu vier oder fünf Mal pro Jahr erfolgen.
Besonderer Bedeutung kommt jedoch vor allem der Trocknung der Hanfpflanzen nach der Ernte zu. Denn um das CBD in weiterer Folge extrahieren zu können, müssen die Pflanzen vollständig ausgetrocknet sein. Dieser Prozessschritt nimmt in etwa eine Woche in Anspruch. Die Trocknung erfolgt dabei in einem kühlen und dunklen Raum mit einer guten Durchlüftung.
Zu heiß sollten die Räume dafür allerdings nicht sein. Denn durch die Wärme kann das CBD zerstört werden und die Pflanze verliert dadurch ihre heilende Wirkung. Der Raum sollte deshalb eine Temperatur von maximal 20 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von maximal 50 Prozent aufweisen. Um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu senken, kommen oftmals Luftentfeuchter zum Einsatz.
Der entscheidende Schritt: Die Extraktion
Nachdem die Pflanzen vollständig getrocknet sind, muss das CBD nun auf irgendeine Art und Weise vom Rest getrennt werden. Dieser Vorgang wird Extraktion genannt und hat maßgeblichen Einfluss auf die Reinheit und somit auf die Qualität des CBD-Öls.
Dabei kommen von den Herstellern unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Als teuerste und aufwendigste, dafür aber auch hochwertigste Extraktionsmethode gilt dabei nach heutigen Standards die CO2-Extraktion. Dabei werden aus dem rohen Pflanzenmaterial mit Hilfe des sogenannten Closed-Loop-Verfahrens in einer Extraktionsmaschine mittels stark gekühltem CO2 die Cannabinoide herausgelöst, ohne dabei die Inhaltsstoffe zu beschädigen. Am Ende des Vorganges wird den CBD-Extrakten beispielsweise Kokosnuss- oder Hanföl zugefügt.
Neben dem CO2-Verfahren kommen bei den unterschiedlichen Anbietern teilweise auch noch andere Methoden wie die Ölextraktion, die Trockeneisextraktion sowie die Lösungsmittelextraktion zur Anwendung. Mit diesen Verfahren ist der Extraktionsvorgang zwar günstiger, dafür wird damit auch nicht annähernd die gleiche Qualität erzielt wie durch das CO2-Verfahren.
Die Reinigung ist umstritten
Manche Anbieter versuchen durch ein Reinigungsverfahren den Qualitätsgrad ihrer Produkte noch einmal zusätzlich zu erhöhen. Zum Einsatz kommen dabei unterschiedliche Verfahren wie die sogenannte Winterisierung. Dabei wird das CBD-Extrakt zunächst mit Alkohol getränkt und dann eingefroren, um es von pflanzlichen Wachsen zu befreien, die der Lunge einen Schaden zufügen könnten.
Es ist jedoch umstritten, ob solche Maßnahmen wirklich sinnvoll sind. Kritiker gehen davon aus, dass dadurch auch der Wirkungsgrad des Öls verschlechtert werden könnte und raten deshalb von solchen Verfahren ab.
Qualität des CBD-Öls durch Testen sicherstellen
Testen ist jedoch immer ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem CBD-Öl von hochwertiger Qualität. Deshalb wenden renommierte Anbieter große Bemühungen bei diesem Schritt auf und veröffentlichen in der Regel die Testberichte von unabhängigen und seriösen Laboren regelmäßig auf ihrer Webseite. Verpflichtet sind sie zu diesem Schritt allerdings vom Gesetzgeber nicht.
Der Qualitätstest wird in den meisten Fällen mit Hilfe eines sogenannten Chromatographen durchgeführt. Dabei lässt sich das Produkt chemisch in seine Einzelbestandteile aufteilen. Auf diese Art und Weise kann festgestellt werden, ob sich im CBD-Öl beispielsweise noch Dünger oder Schwermetalle befinden. In einem guten Laborbericht ist genau aufgelistet, welche Inhaltsstoffe in welcher Menge im jeweiligen CBD-Öl enthalten sind.
CBD-Öl selbst herstellen
CBD-Öl hat sich mittlerweile zu einem wichtigen Bestandteil in der Naturheilkunde entwickelt. Deshalb fragen sich immer mehr Menschen, ob sie das Extrakt eventuell auch selbst herstellen können.
Die einfache Antwort: Grundsätzlich ist das möglich. Wer jedoch Wert auf qualitativ gutes CBD-Öl legt, sollte es lieber von einem Profi erwerben, der für die Herstellung hochwertige Hanfpflanzen verwendet, bei der Extraktion auf ein erstklassiges Verfahren setzt und seine Produkte regelmäßig in einem unabhängigen Labor testen lässt.
Wer CBD-Öl dennoch lieber zuhause selbst herstellen möchte, verwendet dazu in der Regel als Extraktionsmethode ein Verfahren, bei dem die Cannabinoide in Alkohol gelöst werden, da es sich dabei um eine kostengünstige und vergleichsweise schnelle Methode handelt.
Beliebte Hanfsorten für die Eigenproduktion sind unter anderem Finola, Fedora, Futura und Ferimon.
Die Herstellung sollte sehr gewissenhaft erfolgen. Gefahr besteht dabei vor allem durch die gesundheitsschädlichen und hochentzündlichen Alkoholdämpfe. Deshalb ist es wichtig, nicht in geschlossenen Räumen zu arbeiten und für ausreichend Luftzirkulation zu sorgen. Ungeschickten, ungeduldigen und ungeübten Menschen ist von der Eigenproduktion deshalb generell abzuraten.
Spezialist für Fachbücher aus Akupunktur, Traditioneller Chinesischer Medizin, Qigong, Naturheilverfahren, Homöopathie und Physiotherapie. Jährlich auf vielen, wichtigen Kongressen wie der TCM-Kongress in Rothenburg, dem ASA-Kongress und dem Tao-Kongress in Österreich vertreten. Seit Jahren Verlagsleiter eines Verlages für TCM, Akupunktur und Homöopathie.