Hinaishin –die Intradermalnadel
Intradermale Nadeln gibt es verschiedenen Ausführungen, diese können aus Silber, Gold oder Edelstahl bestehen und haben eine Stärke zwischen 3 und 8 mm.
Die intradermale Nadelung wurden in den 1950er Jahren von Kobei Akabane aus Japan entdeckt. Der allgemeine Unterschied zwischen klassischen Akupunkturnadeln und den Intradermalnadeln ist, dass diese sehr flach in die Punkte eingeführt werden und dann mittels eines Tapes befestigt werden. Normalerweise verbleiben diese für etwa eine Woche in der Haut.
Punkte richtig finden:
Meistens sind die Punkte druckschmerzhaft, sehr angespannt oder verhärtet. Dieser Punkt wird markiert, damit dieser nicht verloren geht. Wichtig sind die natürliche Hautstruktur und deren Verlauf zu beobachten. Nach der Desinfektion der Haut wird die Nadel mittels einer Pinzette in den Punkt eingeführt. Die Pinzette sollte nur den Körper der Nadel greifen, nicht die Spitze. Die Nadel selbst wird maximal die Hälfte der Nadellänge eingeführt, wichtig ist das diese beim Einführen nicht verbiegt. Die Nadelspitze wird direkt an dem Schmerzpunkt angesetzt, wichtig ist die richtige Nadellänge zu wählen, je nach Körperareal müssen diese entsprechend ausgewählt werden. Der Patient sollte die Nadel nicht spüren, zu Beginn ist es ratsam Edelstahlnadeln zu verwenden, da diese robuster sind und im Vergleich zu den Gold- und Silbernadeln nicht so schnell verbiegen.
Richtige Nadeltiefe:
Um zu testen, ob die Nadel richtig platziert ist, drückt man auf den Körper der Intradermalnadel, dadurch sollte sich die Spitze der Nadel anheben lassen. Wenn dies nicht möglich ist, ist die Nadel zu tief in der Haut und muss oberflächlicher gestochen werden. Der Patient spürt in der Regel eine sofortige Verbesserung seiner Beschwerden.
Befestigung der Intradermalnadel:
Die Nadel wird mittels zweier Pflaster, unterschiedlicher Größe befestigt. Das erste Pflaster ist etwas kleiner und wird direkt auf den Körper der Nadel appliziert, damit diese keine anderen Areale stimulieren kann. Das zweite Pflaster wird, beginnend am Ende der Nadelspitze, über diese und den Körper der Nadel geklebt. Die Haut wird ein wenig mit den Finger gestrafft, damit das Pflaster die gesamte Nadel bedeckt. Gerade bei Männern sollte darauf geachtet werden, dass keine Haare unter das Pflaster gelangen, da diese sehr schmerzhaft sein können.
Vorsichtsmaßnahmen mit der Intradermalnadel:
- Der Patient kann sich normal Waschen, Duschen und Baden. Sollte das Pflaster sich lösen, sollte dieses erneuert werden, damit die Nadel fixiert bleibt.
Die Intradermalnadel sollte maximal 4 Tage in der Haut verbleiben, je nach Hautbeschaffenheit auch kürzer. Vor allem, wenn die die Haut sehr schwitzt und feucht ist, sollte die Nadel nach 1 bis 2 Tagen entfernt und ersetzt werden. - Bei Kindern sollten die Eltern über die Dauer und Entfernung instruiert werden, damit diese nicht zu lange in der Haut verweilen. Je jünger die Kinder sind, desto kürzer sollte die Nadel im Körper verweilen. Bei Säuglingen und Kleinkindern werden keine Intradermalnadeln verwendet, da diese Behandlungsmethode zu intensiv ist.
- Bei Patienten mit Immunschwäche ist bei der Anwendung von Intradermalnadel äußerste Vorsicht geboten, da diese über die Einstichstelle Bakterien aufnehmen können und es zu Infektionen kommen kann. Auch bei Diabetes-Patienten sollten bestimmte Areale, wie die Beine, nicht behandelt werden, da hier die Wundheilung oft verlangsamt ist.
- Bei Patienten mit HIV und Hepatitis muss bei der Entfernung der Intradermalnadel sehr sorgsam gearbeitet werden, damit keine Ansteckungsgefahr zwischen dem Patienten und dem Behandler entsteht.
- Generell sollten lieber wenige Nadeln appliziert werden. Normalerweise reicht es aus die Nadel einseitig anzuwenden.
- Wichtig ist auch, dass keine unterschiedlichen Materialien verwendet werden, da dies zu inneren Störungen der Energie führen kann und den Körper unnötig belastet. Das heißt, es sollten keine Goldnadeln mit Silber-oder Edelstahlnadeln kombiniert werden.
Japanischen Akupunktur und Intradermalnadeln, weitere Informationen hierzu:
>>>Japanische Akupunktur, Birch/Ida
>>>Restoring order in health and Chinese Medicine, Birch/Cabrer/Madras
Heilpraktikerin, Praxis für traditionelle chinesische Medizin seit 2008 in München. Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin am SDI von 1997-1999. Ausbildung in Akupunktur und Phytotherapie am ZFN bei Xi Ru Ritzer, sowie Studienreisen nach Chengdu 2008/2009. Praktikum bei Tancheng Wong (TCM Therapeutin/ 2008/2009).