Naturmed Nlog - Therapeuten Fachbuchblog

Unterschiede von japanischer Akupunktur zu chinesischer oder koreanischer Akupunktur

Ein wichtiger Unterschied ist die „Bearbeitung“ des Akupunkturpunktes. So ist die Einstichtiefe bei japanischer Akupunktur geringer (oder es wird gar nicht gestochen). Aber auch die Stimulation des Akupunkturpunktes mit der Akupunkturnadel ist bei der japanischen Akupunktur sanfter als bei der chinesischen und koreanischen Akupunktur. Zudem verwendet die japanische Akupunktur nur etwa halb so dicke Akupunkturnadeln, deren Einstich der Patient kaum spürt. Um das Einstechen so schmerzfrei wie möglich zu gestalten, wurde zudem vor etwa 300 Jahren das „kudabari“-Führungsröhrchen in Japan erfunden, durch das die Nadel gerade und nahezu schmerzfrei in die Haut eingeführt werden kann.  Dies ist auch der Grund, warum die japanische Akupunktur oft bei Kindern oder sehr empfindlichen Patienten erfolgreich angewendet wird. Eine andere Technik benutzt eine mörser-förmige Nadel, die mit Hilfe eines kleinen hölzernen Hämmerchens in die Haut gestochen wurde, die sogenannte „Klopfnadel“, auf japanisch „uchibari“. Sie hat vermutlich zur Entwicklung der oben erwähnten kudabari-Technik geführt, die eine sichere, leichte und schmerzfreie Einführung gewährleistet.

Es gibt vier traditionelle Diagnoseformen um den pathologischen Zustand des Patienten zu erfassen und Art und Dosis der Stimulation für die Behandlung bestimmen zu können: Betrachten, Zuhören und Riechen, Fragen und Berühren (Palpation). Die Palpation gilt in der japanischen Akupunktur als die wichtigste. Zum einen, weil der optimale Heilungseffekt eine exakte Punktauswahl am Patienten voraussetzt, um den maximalen Behandlungserfolg selbst mit einer sanften Stimulation erreichen zu können. Der andere Grund ist möglicherweise, dass seit der Edo-Zeit (1603-1868) Blinde als Akupunkteure tätig wurden, für die die Palpation eine verläßliche Grundlage für die Durchführung ihrer Behandlung darstellte und diese Behandlungstechnik bis heute weitergeführt wurde.

Neben der klassisch invasiven Akupunktur gibt es in Japan aber auch einige Akupunkturstile, die mit Stimulation über bloßen Hautkontakt („Kontakt-Akupunktur“), subkutane Stimulation, elektrischer Niedrigfrequenz-Stimulation oder intramuskularer Stimulation arbeiten.

Speziell für Kinder oder Erwachsene, die eine Abneigung gegen invasive Methoden haben, hat sich die Shônishin- oder Shônihari-Akupunktur entwickelt. Hier werden mit verschiedenartig geformten Nadeln angespannte Stellen auf der Haut durch Streichen mit der Akupunkturnadel leicht stimuliert.

In Deutschland hat sich das Aceki-Insitut in Hochheim als eine der führenden Schulen für Japanische Akupunktur, Shiatsu und Shonishin etabliert. Am 28.-30. Oktober 2011 hat in Frankfurt der erste internationale Kongress für Traditionelle Japanische Medizin, von Kampo-Medizin über Japanische Akupunktur, Shōnishin bis hin zu Shiatsu und Sōtai, stattgefunden.

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Bücher zur Japanischen Akupunktur:

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Schottdorf, J. Japanische Akupunktur mit Palpationsdiagnostik

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kubiena_kor-chin-handakupunktur

Kubiena, G./ You Song Mosch-Kang Koreanische und chinesische Handakupunktur

3. Aufl. 2009, 51 Seiten

Das vorliegende Buch fasst in übersichtlicher Weise alle koreanischen und chinesischen Akupunkturpunkte der Hand zusammen.

Das Buch erhalten Sie hier: >>naturmed, Kubiena-Kr. & Ch. Handakupunktur

 

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Infos zu den nächsten Kongressen finden sie auf unserer Veranstaltungsseite:

>>Veranstaltungen, Japanische Akupunktur

Videos zur Japanischen Akupunktur finden sie auch in unserem Videocenter:

>>naturmed Videocenter, Japanische Akupunktur

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[notification type=“notification_info“ ]Der Text ist eine deutsche Zusammenfassung des Artikels „Characteristics of Japanese Acupuncture and Moxibustion“ von Shuichi Katai, erschienen in The Journal of Kampo, Acupuncture and Integrative Medicine (KAIM), Vol.1, Special Edidition, Berkeley/USA, February 2010, bearbeitet von Frank Büttgen und Stefan Müller-Gißler.[/notification]