W. Pschyrembel
Willibald Pschyrembel studierte von 1920 bis 1924 Naturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Physik an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin, wo er 1924 promovierte (Entwicklung und Stand der Elektrotechnik in Japan). Danach übte er eine Tätigkeit als Physiklehrer aus, während derer er 1926 bis 1932 Medizin studierte. Seinen Lebensunterhalt bestritt der musikalisch begabte Student durch aktive Teilnahme an Hausmusikveranstaltungen, die in den Häusern stattfanden, in denen er zur Untermiete wohnte. Prominente Conmusikanten waren u. a. Max Planck, Albert Einstein und August Bier.
Nach der Approbation war er ein Jahr als Medizinalpraktikant im Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin tätig. Im Jahr 1935 wurde Willibald Pschyrembel bei Ferdinand Sauerbruch mit der Arbeit Die Osteomyelitis der Patella zum Doktor der Medizin promoviert.
Ab 1936 arbeitete er als Oberarzt am Städtischen Krankenhaus Berlin-Neukölln; von 1945 bis 1961 leitete er als Chefarzt die Frauenklinik des Berliner Krankenhauses im Friedrichshain. Pschyrembel habilitierte sich 1950 bei Walter Stoeckel, 1952 wurde er als außerplanmäßiger Professor an die Humboldt-Universität berufen. Bedingt durch den Mauerbau am 13. August 1961 endete die Tätigkeit des damals in (West-)Berlin an der Reichsstraße, später in der Halmstraße wohnenden Mediziners an dem in Ostteil der Stadt belegenen Krankenhaus im Friedrichshain und die Lehrtätigkeit an der Charite. Pschyrembel betrieb danach im Westteil der Stadt eine eigene Praxis, er widmete sich verstärkt der medizinischen publizistischen Tätigkeit.
Bis 1982 (254. Auflage) ergänzte Pschyrembel das Wörterbuch fortlaufend und gab es heraus. Seitdem ist der Berliner Verlag Walter de Gruyter Herausgeber und für die redaktionelle Betreuung verantwortlich. Der Pschyrembel gilt als Standardwerk.