Margaret Sorrel

Charlotte Weaver – Pionierin der Kranialen Osteopathie

  • ISBN: 9783936679977
  • 2017, 392 Seiten

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Beschreibung

Die Osteopathin Charlotte Weaver, DO, FACN, N, (1884-1964), verstand die Schädelknochen als drei stark modifizierte Wirbel, die läsionsanfällig und osteopathisch behandelbar sind. Weaver vertrat die These, dass es ein neuromesodermales Integrationszentrum im hinteren Drittel des Hypophysenhinterlappens gebe und erforschte die Rolle der Epiphyse ebenso wie die unterschiedlichen Funktionen von Prosencephalon, Mesencephalon und Rhombencephalon. Dieses Buch von Dr. Margaret Sorrel enthält Weavers Biografie, eine Interpretation ihrer bahnbrechenden Arbeiten sowie Weavers Vorschläge zu möglichen Forschungsprojekten bezüglich Bindegewebskrankheiten. Charlotte Weavers Beiträge ermöglichen zusammen mit denen von Sutherland ein umfassenderes kraniales Konzept. Aus dem Amerikanischen übersetzt. Originaltitel: Charlotte Weaver: Pioneer in Cranial Osteopathy.
Charlotte Weaver graduierte 1912 von der American School of Osteopathy. Die enge Verbindung zu A.T. Still regte sie zur Erforschung des Schädels an. 1935 schien ihre Arbeit so weit gereift, dass Weaver sie dem Vorstand der American Osteopathic Association vorstellen konnte. 1936 veröffentlichte sie ihren ersten wissenschaftlichen Beitrag im Journal of the American Osteopathic Association, bis 1938 sollten noch 12 weitere folgen. In diesen Artikeln nimmt Weaver an, dass die Schädelknochen modifizierte Wirbelkörper seien und ihre embryologische Entwicklung mit jener des axialen Skeletts konsistent verlaufen. Das Zentrum des ersten kranialen Wirbelkörpers ist hierbei das Dorsum sellae, das des zweiten Wirbelkörpers das Os sphenoidale und das des dritten Wirbelkörpers die Basis occipitalis. Die übrigen kranialen Wirbelkörper können morphologisch als vertrebrale Einheiten in den präkaudalen und kaudalen Gebieten des Nervensystems bezeichnet werden. Weaver arbeitete vor allem in Akron (Ohio) und Paris (Frankreich). Ihr Hauptinteresse galt dabei zwar den neuronalen und mentale Störungen, sie behandelte aber das gesamte Spektrum ärztlich zu versorgender Beschwerden jener Zeit. Den Hauptteil ihrer Forschung, der auch umfangreiche Schädeldissektionen umfasste, erfolgte in Paris. Mittels lateraler Röntgenaufnahmen des Schädels dokumentierte Weaver die physiologischen und pathologischen Zustande der gelenkigen Verbindung zwischen Dorsum sellae und der Basis sphenoidalis. Sie lehrte ausführlich während AOA-Kongressen in ihrer Heimat, aber auch im Ausland. Aus bisher unbekannten Gründen geriet sie aber ab Mitte der 1940er in Vergessenheit. Einige von Weavers Ideen und Terminologie weichen vom heutigen Verständnis ab. Das hat dazu geführt, dass ihre Schlussfolgerungen als inkorrekt betrachtet wurden. Viele meiner Kollegen und ich selbst finden ihre Beiträge hingegen bahnbrechend. Sie liefern fehlende Verknüpfungen und helfen das kraniale Konzept zu vervollständigen. Der Benefit, den Patienten durch Behandlungtechniken im Bereich des Dorsum sellae und der sphenobasilaren Basis erfahren, bedarf eindeutig eines Ansatzes, der über die üblicherweise gelehrten Strainpatterns hinaus geht. Weavers Arbeit verweist auf wesentlich umfangreichere Forschungsarbeiten in diesem Bereich. So postuliert sie beispielsweise ein neuromesodermales Integrationszentrum im hinteren Drittel des Hypophysenhinterlappens. Erleben wir möglicherweise Verbesserungen bei Patienten, die an Bindegewebserkrankungen leiden, indem wir strukturelle Pathologien im Bereich der Sella turcica behandeln? Weiterhin behauptet sie, dass das Prosencephalon eine Rolle bei der Vibrationssynthese und das Rhombencephalon bei der Chemosynthese spielt und dass das Mesencephalon als als Integrationszentrum dient. Unsere Arbeit ist prädestiniert dafür, um jene Charlotte Weavers weiterzuführen. Quelle: Margaret Sorrel in der Übersetzung von C. Hartmann
Rezensionen:
Dr. A. T. Still, Begründer der Osteopathie, erklärte seinen Schülern, dass der Titel ‚DO’, der ihnen zum Abschluss verliehen wurde, zusätzlich für ‚dig on’ [‚weitergraben’] stehe. Und nun nimmt eine andere großartige Osteopathin, Margaret Sorrel, mit diesem Buch die daraus erwachsende Verantwortung wieder auf, indem sie die Forschung und die Persönlichkeit einer unserer vergessenen Pionierinnen, Charlotte Weaver, wiederauferstehen lässt. Diese Lektüre ist vorzüglich in Bezug auf ihre Komplexität und Brillianz, die vom Embryo bis zu den klinischen Anwendungen reichen.
— R. PAUL LEE, DO, FAAO, Autor von Interface.
Unglaublich! Margaret Sorrel, DO, hat der Osteopathenschaft die Möglichkeit für einen Erkenntnissprung eröffnet…
Dieser wohlüberlegte und wunderbar aufbereitete Text wird unseren Geist anregen, unsere Ausübung der Osteopathie vertiefen und weitere Nachforschungen auslösen.
— ZINA PELKEY, DO
Die einzigartigen Arbeiten von Charlotte Weaver, ihre bahnbrechende Forschung, ihr Leben und ihre osteopathische Vision haben darauf gewartet, ans Licht geholt zu werden… Durch ihre beispiellose Hartnäckigkeit, Ausbildung und Praxis vervollständigt Margaret Sorrel diese Vision für uns. Charlotte Weaver – Pionierin der kranialen Osteopathie ist unverzichtbar zur Förderung des kranialen Konzepts in der Osteopathie.
— BRUNO DUCOUX, DO, MRO
Um es mit Will Sutherlands Worten zu sagen, Sorrel hat ‚den Vorhang beiseite gezogen’, um Aspekte der kranialen Osteopathie zu enthüllen, die den meisten von uns entgangen sind. Es ist erstaunlich, wie wenig von Weavers Arbeit bisher in unsere Forschung und Lehre der Osteopathie im kranialen Bereich eingeflossen ist. Das Auslassen von Dr. Weavers Beiträgen hat Parallelen zu der Erfahrung von Beryl Arbuckle DO, einer anderen brillanten Praktikerin und Wissenschaftlerin. Diese Aktualisierung ist ein willkommener Zuwachs in der osteopathischen Literatur.
— FRED L. MITCHELL JR., DO, FAAO, FCA, Autor von The Muscle Energy Manual. Laut dem Entdecker der Osteopathie A.T. Still ist Osteopathie gleichermaßen Philosophie und Wissenschaft. Die erste ernsthafte Überprüfung und Weiterentwicklung seiner grundlegenden Prinzipien, nach bestem wissenschaftlichen Standard jener Zeit, erfolgte zu Beginn des 20. Jhdt. vor allem durch John Martin Littlejohn und den bisher leider weitgehend unbekannten Osteopathinnen Louisa Burns und Charlotte Weaver. Während sich Littlejohn und Burns vor allem physiologischen Themen widmete, untersuchte Weaver von Still inspiriert den Schädel. Zeitgleich und unabhängig von W.G. Sutherland, dem bisher als Einzigem die Anwendung von Stills Philosophie der Osteopathie auf den kranialen Bereich zugeschrieben wurde, erarbeitet sie bis in die späten 1930er den Schädel aus osteopathischer Sicht. Dabei bestechen ihre Ausführungen nicht nur durch aktuellste embryologische, anatomische und physiologische Erkenntnisse der damaligen Forschung, es gelingt ihr all diese Aspekte in einen funktionellen Zusammemhang zu setzen. In diesem Kontext übertrifft sie sogar sämtliche bis heute verfügbare osteopathische Literatur zum Thema Schädel.
Kein Zweifel, Charlotte Weavers Lebenswerk sichert ihr einen Spitzenplatz in der osteopathischen Wissenschaftsgeschichte. Ihre Erkenntnisse, die bis heute erhellend und klinisch relevant sind, bereichern das gegenwärtige Bild der Kranialen Osteopathie erheblich und man kann Sorrels hervorragend geschriebenes und mit vielen hochinteressanten Details zum Schädel gespicktes Buch nur wünschen, für viel Gesprächsstoff zu dienen. Verdient hat es ihr Werk nach 80 Jahren allemal.
— CHRISTIAN HARTMANN, MD

Autor

Margaret Sorrel

Margaret Sorrel

Margaret Sorrel, DO, FCA has over 35 years experience in osteopathic manual medicine. Twenty of those years have been devoted exclusively to the osteopathic treatment of children. She has taught extensively, mentored osteopathic students and is a recognized authority on the osteopathic treatment of special needs children. Sorrel practiced for…

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