Mudras
FingerYoga für Gesundheit, Vitalität und innere Ruhe
- Verlag: Goldmann Verlag
- ISBN: 9783442216611
- 2003, 239 Seiten
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Beschreibung
Die Schweizer Yogalehrerin Gertrud Hirschi stellt in diesem Band eine Fülle von Mudras vor, die das eigene körperlich-seelische Wohlbefinden fördern, gesundheitliche Probleme angehen und innere Ruhe und Ausgeglichenheit bringen. Stichworte wie Gelenkschmerzen, Antriebslosigkeit, Nervosität, Völlegefühl, Nackenschmerzen oder Konzentration zeigen das breite Anwendungsspektrum an. Gertrud Hirschi erläutert Anwendungen und Wirkungsweisen der Mudras und zeigt Möglichkeiten auf, sie mit Atemübungen, Affirmationen, Visualisierungen sowie Farben, Musik und speziellen Ernährungsweisen in ihrer Wirkung zu verstärken.
Leseprobe: Was sind Mudras?
Was wir wissen, ist ein Tropfen, Was wir nicht wissen, ein Ozean.
— Isaac Newton
Mudra ist ein Begriff mit vielen Bedeutungen. Als Mudra wird eine Geste, eine mystische Stellung der Hände, ein Siegel oder auch ein Symbol bezeichnet. Es gibt aber auch Augenstellungen, Körperhaltungen und Atemtechniken, die als Mudras bezeichnet werden. Diese symbolischen Finger-, Augen- oder Körperhaltungen vermögen bestimmte Bewusstseinszustände oder -vorgänge bildhaft darzustellen. Umgekehrt können die bestimmten Haltungen auch zu den Bewusstseinszuständen führen, die sie symbolisieren. Was heißt das konkret? Wer beispielsweise oft und voller Inbrunst die Geste der Furchtlosigkeit macht, die bei der Darstellung indischer Gottheiten oft zu sehen ist, wird selbst mit der Zeit von seiner Furchtsamkeit befreit. Mudras sprechen also bestimmte Bereiche unseres Gehirns bzw. unserer Seele an und üben ihren entsprechenden Einfluss aus. Sie wirken aber auch auf der körperlichen Ebene. Wie das geschieht, erfahren Sie im Kapitel Wodurch kommt die Wirkung der Mudras zustande? Durch Krümmen, Kreuzen, Strecken oder Berühren der Finger mit anderen Fingern können wir also unseren Körper und unseren Geist wirksam ansprechen und beeinflussen. Ist das nicht wunderbar?
Im Hatha-Yogal kennt man 25 Mudras, zu denen auch Augen- und Körperstellungen (Asanas) und -verschlüsse (Bandhas) gehören. In diesem Buch werde ich diese nur kurz streifen und mich hauptsächlich mit den Hand-Mudras befassen. Besonders im Kundalini-Yoga werden Hand-Mudras während der Körperhaltungen eingesetzt, um deren Wirkung zu verstärken.
Der Kundalini-Experte Lothar-Rüdiger Lütge sagt dazu: Das Kundalini-Yoga geht hierbei davon aus, dass jeder Bereich der Hand eine Reflexzone für einen zugehörigen Teil des Körpers und des Gehirns bildet. In dieser Weise lassen sich die Hände als ein Spiegel für unseren Körper und unseren Geist betrachten.
Als ich letzthin über den Begriff Mudra meditierte, wurde mir besonders das Symbol des Siegels bewusst. Auch wir benutzen oft unbewusst eine Geste, um etwas zu besiegeln, z. B., um einem Beschluss ein besonderes Gewicht zu verleihen oder eine Vereinbarung mit einem Mitmenschen oder sogar mit dem kosmischen Bewusstsein zu treffen. Genauso können wir auch mit unseren inneren Kräften etwas besiegeln – wir können eine Abmachung mit uns selbst treffen. Ein Siegel birgt auch immer das Geheimnisvolle. Ich glaube nicht, dass wir die Essenz einer Mudra je ganz verstehen werden. Das Geheimnisvolle wiederum berührt auch immer das Göttliche – so schafft uns jede Mudra letztlich eine spezielle Verbindung zum kosmischen Bewusstsein (oder wie auch immer das Göttliche genannt werden kann). Der bekanntesten Hand-Mudra des Yoga, der Chin-Mudra, liegt speziell diese Symbolik zugrunde. (…).
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