The Spark in the Machine
How the Science of Acupuncture Explains the Mysteries
- Verlag: Singing Dragon Publishers
- ISBN: 9781848191969
- 2013, 304 pages
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Beschreibung
Daniel Keown explains, what is the electricity that flows through the human body? The Chinese call it Qi, what does Chinese medicine know, that Western medicine doesn’t want to know? Spark in the Machine shows how the Chinese medicine is validated by Western medicine and how Chinese medicine explains the mysteries of the body that Western medicine ignores. Daniel Keown asks why can salamanders grow new legs, and young children grow new finger tips, but adult humans can’t regenerate? What is the electricity that flows through the human body? Is it the same thing that the Chinese call Qi? He explains the generative force of embryology, how the hearts of two people in love truly beat as one, how a cheating heart is also an ill heart, how neural crest cells determine our lifespan, and why Proust’s madeleines evoked the memories they did.
This book shows the different theories of Western and Chinese medicine and how they support each other. The Spark in the Machine gives you surprising details, and is essential for anyone who wanted to know how the body really works.
Autor
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admin-mg –
Mit dieser gebundenen, hochwertigen Ausgabe liegt erstmals eine deutsche Übersetzung des 2014 im Singing Dragon Verlag erschienen englischen Beststellers „The Spark in the Machine“ von Dr. Daniel Keown vor. Mit diesem originellen Werk, einer Mischung aus Fach- und Unterhaltungsliteratur, hat der Autor das Experiment gewagt, die komplexen Theorien der chinesischen Medizin in der Sprache und Logik des westlichen medizinischen Denkens zu beschreiben. Gleichzeitig stellt es auch die Mammutaufgabe dar, die Mysterien des menschlichen Körpers und des Lebens an sich, welche von der westlichen Schulmedizin weitestgehend ignoriert werden, aus Sicht der TCM zu beleuchten. Keown erläutert in seinem Werk anhand der Erkenntnisse der Embryologie – teils sehr sachlich und detailliert, teils mit Charme und (nicht immer politisch korrektem) britischen Humor – welch struktive und ordnende Kraft den menschlichen Körper erschafft und am Leben erhält. Das Buch besteht im Wesentlichen aus drei großen Teilen: Im ersten Teil „Die Wissenschaft der Akupunktur…“ erklärt der Autor in 17 kurzen Kapiteln mithilfe von Begriffen der Genetik, der Faszienlehre und der Allgemeinmedizin die grundlegenden Konzepte der chinesischen Medizin, wie das Qi, die Drei Wärmebereiche, das Schichtenmodell, Zang Fu etc. Im zweiten Teil verknüpft Keown die Embryologie, die Grundlagen des Daoistischen Weltbilds und eine wohl ganz eigene Keown’sche Theorie, um die Entstehung menschlichen Lebens in all ihrem Zauber zu beschreiben. Dies dient gleichzeitig als Überleitung zum dritten Teil, der sich mit dem Schichtenmodell, den drei Yin- und drei Yang-Leitbahnen, im Detail befasst. Es folgen Epilog, Anhang und Literaturverzeichnis.
Das Werk ist eine Laudatio an das Wunder des Lebens und die Genialität der Chinesischen Medizin. Die Begeisterung des Autors und sein tiefes, aus der praktischen klinischen Erfahrung geborenes Verständnis sind auf jeder Seite nahezu greifbar. Somit erhalten nicht nur interessierten Laien eine stark erweiterte Sichtweise auf den menschlichen Körper, auch TCM-Therapeuten und durch die westliche Wissenschaft geprägten Medizinern wird die Magie der Schöpfung wieder und wieder vor Augen geführt.
Mit dem Original sowie der deutschen Ausgabe ist Unglaubliches gelungen. Leider können jedoch weder die ursprüngliche Buchidee noch die Übersetzung ins Deutsche zu 100 Prozent überzeugen, und dies in mehrfacher Hinsicht:
Jeder, der sich mit Klassischer oder Traditioneller Chinesischer Medizin intensiv befasst, weiß um die zahlreichen Erklärmodelle und Terminologien, die sich über die Jahrhunderte in den verschiedenen Schulen und Regionen der (Medizin-)Welt entwickelt haben. Der Ansatz nun, die Komplexität der chinesischen Medizin anhand der zwangsläufig eingeschränkten Sprache der modernen westlichen Wissenschaft zu beschreiben, gleicht dem Versuch, die Lehre der Himmelsstämme und Erdenzweige allein mit den 8 Leitkriterien zu erklären. Die Kühnheit des Autors mutet hier gelegentlich etwas seltsam und hochmütig an, denn besagt nicht schon das Daodejing „Das Tao, das sich mit Worten beschreiben lässt, ist nicht das wahre Tao“?
Was die vorliegende Übersetzung anbelangt, ist es im allgemeinen Sprachgebrauch schon schwierig genug, britischen Humor adäquat ins Deutsche zu übertragen. Für eine Art Fachbuch halte ich es für fast unmöglich. Die deutsche Ausgabe weist gewisse Mängel auf, denn sie enthält eine Reihe offensichtlicher Übersetzungsfehler, die sowohl auf eine gewisse thematische als auch idiomatische Unkenntnis der Übersetzerin schließen lassen. Was die zahlreichen Fußnoten und Randbemerkungen der Übersetzerin anbelangt, so kann man sich streiten: Was dem Experten als Affront erscheinen mag, ist für den interessierten Laien möglicherweise eine hilfreiche Zusatzinformation. Teilweise wirken die Randbemerkungen jedoch wie Arbeitsnotizen der Übersetzerin an sich selbst, die beim Lektorat übersehen wurden. Manchmal erweisen sie sich als überflüssig, zum Beispiel, wenn sie sich auf den englischen Originaltext beziehen und den Leser der deutschen Ausgabe nur verwirren.
Die Begeisterung Daniel Keowns für seine Erkenntnisse über die Deckungsgleichheit zwischen der Akupunktur und der Embryologie und Faszienlehre ist mitreißend, und manche seiner Aussagen sind so unglaublich schön wie wahr, etwa „Die Unterscheidung zwischen Gehirn und Körper, Psyche und Körper, haben wir uns ausgedacht – in Wirklichkeit gibt es sie nicht.“ in Kap. 26.5.2. Das Werk schwankt in seinen Ausführungen jedoch teils stark zwischen hoher anatomischer und philosophischer Komplexität auf der einen Seite – die mithilfe der wenigen enthaltenen Illustrationen stellenweise nur schwer nachvollziehbar ist – und zahlreichen Wiederholungen und redundanten Erläuterungen auf der anderen Seite. Ob sich der eingefleischte Schulmediziner anhand dieses Buchs von der Wirksamkeit und Plausibilität der Chinesischen Medizin überzeugen lässt, sei noch dahingestellt. Manche Thesen des Autors wirken doch etwas gewagt, so die Gleichsetzung von Qi mit der Mandelbrot-Menge.
Insgesamt empfand ich „Der Funke im System“ jedoch als äußerst lehrreich, spannend und unterhaltsam. Für uns TCM-Praktiker stellt das Werk zudem eine wunderbare Argumentationsgrundlage gegenüber der Schulmedizin dar, die weit über die üblichen und inzwischen ausgedienten westlichen Erklärungen für die Wirksamkeit der Akupunktur (z. B. die Endorphin-Theorie) hinausgeht. Somit wäre eine zweite, vollständig überarbeitete deutsche Auflage sehr begrüßenswert.
Von Anne Baumgart, Januar 2021
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